Prävention und Früherkennung

Der Erkrankungsbeginn bei Essstörungen liegt meist im Alter zwischen 15 - 24 Jahren. Gefährdet sind also vor allem Jugendliche und junge Erwachsene. Neben persönlichkeitsbedingten Faktoren kann sozialer Druck durch übertriebene Schönheits- und Leistungsideale bei Jugendlichen zu Ängsten und Unsicherheit im Hinblick auf die Wahrnehmung des eigenen Körpers, Beeinträchtigung des Selbstwertgefühls und zu erheblichen Problemen im Zusammenhang mit der körperlichen und seelischen Entwicklung führen. Bedeutsam für die Prävention von Essstörungen ist daher die Förderung sogenannter protektiver, also schützender Faktoren. Dazu zählen

  • die Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei der Bewältigung von Entwicklungsaufgaben insbesondere in der Phase der Pubertät und Adoleszenz
  • die Stärkung des Selbstwertgefühls
  • die Förderung eines gesunden Bezugs zum eigenen Körper
  • ein kritischer Umgang mit gesellschaftlichen Normen sowie Schönheits- und Schlankheitsidealen.

Präventions- und Hilfemaßnahmen müssen sich an der Lebenswelt und Lebensweise der Kinder und Jugendlichen orientieren und das familiäre sowie sonstige soziale Umfeld einbeziehen. Von besonderer Bedeutung ist die Stärkung familiärer und persönlicher Ressourcen einschließlich der elterlichen Erziehungskompetenz sowie die Sensibilisierung der berührten Berufsgruppen.

Notwendig ist bei allen Maßnahmen der Prävention und Hilfe die enge Kooperation und Vernetzung der Einrichtungen bzw. Institutionen sowie die Schaffung niederschwelliger Anlaufstellen, die schnell und unbürokratisch beraten und ggf. in geeignete weiterführende Hilfen vermitteln können.